Aktuelles:
Herzlich willkommen in der
Evangelisch Reformierten
Kirchgemeinde Mitlödi
Oder wie müssen Sie bei einem Trauerfall vorgehen?
Rufen Sie Pfrn. A. Neumann an.
055/ 644 12 28 / 079 245 11 13
almut.neumann@bluewin.ch
Besinnung im April zur Konfirmation 2023
Gott nahe zu sein, ist mein Glück.
Der Friede Gottes sei mit euch. Amen
«Gott nahe zu sein, ist mein Glück.» Mit
diesem Vers aus Psalm 73 begrüsse ich Euch
herzlich zu unserer Besinnung. Am 2. April
feiern wir Konfirmation mit dem Thema:
Das Streben nach Glück.
Als junge Christen schmieden nun unsere
Konfirmanden ihre Pläne für die Zukunft,
Fragen stellen sich: wie kann ich mein Glück
finden, wo kann ich meine Begabungen am
Besten einbringen, mit denen ich anderen
helfen kann ? Aber lassen wir uns mit ihnen
auch überraschen, welche Pläne Gott mit ihnen vorhat, welche Lebens-
aufgaben auf sie warten.
Doch was ist Glück ? Unser Beter von Psalm 73 sieht das so: Gott nahe
zu sein, ist mein Glück. So lesen wir sein Gebet:
Gott ist Israels Trost für alle, die reinen Herzens sind. Ich ging in das
Heiligtum Gottes. Suchte dort seine Nähe. Gott nahe zu sein, ist mein
Glück. Deshalb bete ich: Gott, ich bleibe stets an dir; denn du hältst
mich bei meiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem Rat und
nimmst mich am Ende mit Ehren an. Wenn ich nur dich habe, so frage
ich nichts nach Himmel und Erde. Wenn mir gleich Leib und Seele
verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und
mein Teil. Das ist meine Freude, dass ich mich zu dir, Gott, halte / und
meine Zuversicht setze auf dich, Gott, den HERRN, dass ich verkündige
all dein Tun. Amen
Impuls Was ist Glück ? Der Beter des Psalms 73 weiss es:
Gott nahe zu sein, ist mein Glück. Im hebräischen Text klingt das so:
Qirabat elohim li-tov: Das Herannahen Gottes ist für mich gut. Um die
Nähe Gottes geht es also. Im Tempel, dem Heiligtum, kommt Gott dem
Psalmbeter nahe. Das ist für ihn gut. Ein köstlich Ding ist die Begegnung
mit Gott, eine grosse Freude. Glück, ist das, was mich erfüllt, was meinem
Leben einen Sinn gibt, einen festen Halt, und was mich nicht loslässt. Ich
kann es mir nicht verdienen, Ich muss dafür nichts tun. Das Glück ist ein
Geschenk.
«Glück ist ein Schmetterling, jag ihm nach und er entwischt dir; setz dich
hin und er lässt sich auf deiner Schulter nieder», lese ich auf einer
Glückwunschkarte zum Geburtstag. Ein Wort von Anthony de Mello,
einem katholischen Priester aus Indien: «Glück heisst Gelassenheit und
Zuversicht, ein Leben im Vertrauen darauf, dass Gott sich mir naht, und
ich mich ihm deshalb nähern darf. Theologisch ist es nicht nur grundsätzlich,
sondern gerade auch von Psalm 73 her unbestreitbar, dass alle Gottesnähe
von Gott selber ausgeht. Er erwählt. Er schenkt Heil. Er bietet dem Beter
seine Nähe an.»
Es gibt sehr verschiedene Möglichkeiten, das Herannahen Gottes zu
erleben und seine Nähe zu spüren. Die Bibel beschreibt eine Unzahl
solcher Begebenheiten. Nicht immer ist es reine Freude, sondern durchaus
auch von Erschrecken und Furcht ist da die Rede, immer dann, wenn Gott
eine Frage zu stellen hat: Adam, wo bist du ! oder: Kain, wo ist dein Bruder
Abel ! Und doch ist es Glück, dass Gott nachfragt, auch mein Leben
hinterfragt.
Ich spüre die Verantwortung, welcher unser Satz aus Psalm 73 mit sich
bringt. Denn die Frage nach mir und meinem Leben ist auch immer eine
Frage nach dem Leben der anderen. Gottes Nähe finde ich in mir und
dort im Gegenüber, in der Gemeinschaft, im gemeinsamen Hören auf
das Wort Gottes, in der versammelten Gemeinde, in der Nächstenliebe.
Gott nahe zu sein, ist mein Glück.
Wir hören ihn als innere Stimme; andere sagen dazu: das ist unser
Gewissen. Manche sagen: das sagt uns unser Bauchgefühl. Auf dieses
Innere in uns sollten wir achten und darauf hören. Wie sollen wir aber
wissen, ob es Gottes Stimme ist ?
Dann gibt es einen Weg, damit wir herausfinden können, ob Gott gerade
zu uns redet, oder ob das ganze aus unserem eigenen Denken
entspringt; dann sollen wir schauen, welche Auswirkungen unser
Handeln auf uns hat, und ob es eine Erkenntnis enthält, die unser
Leben verändert.
Dazu sind uns die unterschiedlichsten Fähigkeiten, Begabungen,
geschenkt worden. Bitten wir Gott jeden Tag, dass sich unsere Stärken
in unserem Leben weiter entwickeln. Was wir aber nicht können, getrost
fahren lassen dürfen.
Finden wir heraus, was wir gut können und setzen es auch ein, und tun
es möglich oft, und glauben beglückt: Mit Gott sind alle Dinge möglich.
Doch bedenken wir: was Gott will, bringt Leben und Frieden. Bitten wir
ihn also um seine Nähe, Stärke und Liebe: Gott, ich möchte dir nahe
sein. lass mich mit dir verbunden sein, damit ich in all meinem Tun
Leben und Frieden bewirken kann.
Ja, Gott nahe zu sein, ist mein Glück..
Und wie oft haben wir dieses Glück erleben dürfen: Ja, das Glück zog
eine lange Spur von unvergesslichen Glücksmomenten durch unser
Leben. Und im Moment des Glücks sind wir ausser uns: die Konfirmation,
die Prüfung, die Hochzeit, das erste Kind, der erste Enkel im Arm, nach
langer Anfahrt der erste Blick über das offene Meer. Und wir sind ganz
bei uns selbst. Ja, so tragen uns die Gefühle des Glücks auch durch
ungewisse Zeiten, durch hoffnungslose Stunden hindurch. Denn wir
brauchen die Hoffnung, die Aussicht auf das mögliche Glück hinter
der nächsten Kurve.
Doch nicht die Augenblicke des Glücks allein machen unser Leben gut.
Es ist die lange Spur von Ahnung und Erinnerung, es ist die Hoffnung
auf das Zukünftige, die uns glückhaft trägt von einem Anfang zum
Nächsten.
Doch was ist diese Hoffnung ? Es ist das Wissen, dass Gott uns
beistehen wird, egal, was passiert, dass wir in Gott aufgehoben sind.
Und dies spricht Gott unseren Konfirmanden heute n ihrem Fest zu,
indem sie ein-gesegnet werden.
Der Glaube an den gütigen Gott gibt uns diese Hoffnung auf diese
Glücksmomente in unse- rem Leben, woran wir uns stets erinnern
dürfen. Und dieses Hoffen und Erinnern tragen wir in unserem Herzen,
das so gross ist wie ein weites Meer, oder so mächtig wie unsere
Berge, so beruhigend aber auch so erwartungsvoll wie unsere Wälder.
Was würde uns und gewiss unseren Konfirmanden, fehlen, wenn sie
das alles nicht hätten ? Es ist das Spielerische, das Kämpferische,
das Schöne, Erholsame, die Geborgenheit, das Miteinander, die Liebe.
Von dem leben wir und können es weitergeben an unsere Kinder und
Kindeskinder.
Wie kann ich mein Glück finden ? Lassen wir uns überraschen. Der
Mensch denkt, Gott lenkt. Warten wir still und geduldig, dass sich der
Schmetterling ganz von allein auf unsere Schulter niederlässt.
So wünschen wir unseren Konfirmanden und auch uns für die Zukunft,
dass wir viele Glücksmomente in unserer Gemeinde und im Miteinander
erleben können und dabei immer wieder die Nähe Gottes spüren und
auf seine Stimme hören dürfen. Amen
Lasst uns beten: Himmlischer Vater, unsere Jugendlichen brauchen
Mut und Kraft zum Leben, brauchen Ziele und Überzeugungen, mit
denen sie sich identifizieren können. Wir bitten dich, schenke ihnen
Gelassenheit und Möglichkeiten, an deinem Reich mit zu schaffen;
be- hüte sie dabei. Schenke ihnen deine Nähe.
Unser Vater im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme,
dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot
gib uns heute. Und vergib uns unsre Schuld, wie auch wir vergeben
unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse
uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die
Herrlichkeit in Ewigkeit. Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr
lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig. Der Herr
erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden. Amen
Ich wünsche Euch eine helle Zeit und Frohe Ostern. Herzliche Grüsse.Eure Almut Neumann