Besinnung zum Johannestag, dem 24. Juni 2020
Jesus. Amen
Lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen. Lobe den Herrn, meine
Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.
Die Natur grünt, blüht, setzt Frucht an. Das Jahr hat Halbzeit. Sie zeigt, was jeder von uns über
sein Leben erfährt, dass wir irgendwann den Höhepunkt erreichen, den Zenit überschreiten
werden. Und so wie die Tage wieder kürzer werden, so werden auch unsere Kräfte des Lebens
nachlassen. Und wenn wir auf unser Leben zurückschauen, werden wir merken: Wir haben nicht
alles erreicht. Manches ist nicht gelungen, bleibt offen; Wünsche, Träume, Sehnsüchte,
Hoffnungen bleiben unerfüllt.
Auch das Kirchenjahr ist in seiner Hälfte angekommen. Es kennt sogar ein Fest für diese Zeit. Am
24.Juni, nach der Sommersonnenwende, feiern wir den Johannestag
Besinnung zum Pfingstfest „Was Gottes Geist bewegt“, Mai 2020
Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen,
spricht Gott, der Herr.
Mit diesem Wort aus dem Alten Testament unserer Bibel, aus dem Buch des Propheten
Sacharja, (Sach. 4,6) begrüsse ich Euch herzlich zu unserer Besinnung an Pfingsten.
Jahr für Jahr beginnt zu Pfingsten das grosse Rätselraten: Was ist an Pfingsten bloss
geschehen, dass es noch einen weiteren arbeitsfreien Feiertag in unserem weltlichen
Kalender verdient hat ?
Pfingsten ist ein uraltes Fest. Schon die Juden feierten es 50 Tage nach dem jüdischen
Passahfest, unserem Osterfest. Die ersten Früchte waren geerntet. Dafür dankte man
Gott. Aber auch noch für eine andere Gabe: für das Gesetz, das den Juden von Gott
gegeben war. Pfingsten war also ein Fest der Lebensfreude, der Freude an der
Schöpfung und an der göttlichen Weisung, die Leben vor dem Zerfall bewahren sollte.
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Besinnung: «Den Sinn des Lebens erkennen,Teil 1» Auffahrt 2020
Christus spricht: «Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir
ziehen.» Amen ( Johannes 12, 32 )
nun zur Rechten Gottes sitzt. Damit verbinden sich große Hoffnungen, die wir auch
heute noch nicht aufgegeben haben: die Hoffnung auf das Ende von Leiden und
Schmerzen, von Krieg und Konflikten, von Armut und Elend, Krankheit und Tod.
Das ist für mich das eigentlich Hoffnungsvolle am Auffahrtstag. Jesus tritt seine
Herrschaft an der Seite Gottes an. Eine wundersame Herrschaft. Er herrscht, indem
er sich uns entzieht. Und indem er sich uns entzieht, erfüllt er Menschen mit Kraft.
So sagt er zum Abschied: «Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.»
"Ja, ihr werdet eine Kraft empfangen und der Heilige Geist wird über euch kommen."
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Besinnung «Über den mütterlichen Gott» zum Muttertag 2020 mit
Der Friede Gottes sei mit uns allen. Amen
Jesaja sprechen: «Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.» (Jes 66,13). So ist der
Mensch also geborgen bei Gott, «wie ein kleines Kind bei seiner Mutter» Amen ( Psalm 131,2 )
Menschen nach seinem Bild als Mann und Frau geschaffen. Gott ist Vater, und er ist uns auch
Mutter. Alles Tun und Handeln Gottes ist mütterlich, nämlich Leben wecken, Leben erhalten,
Liebe schenken.
dass in unserem Leben beide Seiten nicht zu kurz kommen. Wir wollen auf deine zärtliche Seite
vertrauen und sie in unser Leben hineinlassen.
Gott, heute zum Muttertag denken wir besonders an unsere Mütter, durch die du uns unser
Leben schenktest. Wir danken dir für sie und für alles, was du uns durch sie gegeben hast.
Und für das, was nicht gelungen war, bitten wir dich um deine Vergebung.
Nur DU bist vollkommen in deiner mütterlichen Liebe. Dafür danken wir dir. Amen.
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Besinnung «Der gute Hirte» am 2. Sonntag nach Ostern 2020
Der Friede Gottes sei mit euch. Amen
ich kenne sie, und uns sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.
(Johannes 10)
Ich begrüsse Sie herzlich zu unserer Besinnung. Der Sonntag steht im Bild des
Guten Hirtens, der sich einsetzt für die Seinen um jeden Preis.
Lass uns die Spuren deiner Barmherzigkeit in unserem Leben und Alltag sehen.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er
erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Strasse um seines Namens Willen.
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal fürchte ich kein Unglück,
denn du bist bei mir.
Dein Stecken und Stab trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner
Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.
Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang.
ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar. Amen
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Ostergruss: Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden.
„Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. ( Johannes 3,16 )
Es war Sonntagmorgen, kurz vor Sonnenaufgang. Die Frauen haben sich auf den Weg zum Grab Jesu gemacht. Sie fragten sich: Wer könnte uns den grossen Stein vom Grab wegrollen ? Da erschien am Himmel ein Licht, der Erboden zitterte und bebte. Ein Engel kam und rollte den Stein weg, der die Grabstätte verschloss. Die Wächter erschraken so sehr, dass sie davonliefen.
Und als die Frauen mit den kostbaren Salben und Ölen kamen, stand das Grab offen –
Maria von Magdala ging als erste in die Grabhöhle hinein. Jesus lag nicht mehr dort. Hat ihn jemand weggeholt ? Durften sie jetzt noch nicht einmal dem toten Freund noch etwas Gutes tun ? Mit einem mal standen da zwei Männer bei ihnen im Grab. Ihre Kleider glänzten ganz hell. Und sie sagten „Fürchtet euch nicht. Ich weiss, ihr sucht Jesus. Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten ? Jesus ist nicht hier. Er lebt. Er ist vom Tode auferstanden. Seht, hier hat er gelegen. Wisst ihr denn nicht mehr, was er zu euch gesagt hat: «Ich werde getötet werden von meinen Feinden. Doch ich werde auferstehen am dritten Tag.» Habt ihr das vergessen ? Lauft zu seinen Jüngern und erzählt ihnen alles.
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Besinnung an Karfreitag „Hände“, April 2020
Der Friede Gottes sei mit uns allen. Amen
Jesus Christus spricht: Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern, dass er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele.
Mit diesem Wort aus dem Matthäusevangelium ( Mt. 20, 28 ) begrüsse ich Sie herzlich zu unserer Besinnung an Karfreitag. Dieses Wort lenkt unsern Blick auf das Kreuz. Wir besinnen uns auf Christus, seinen Weg zum Kreuz. Wir besinnen uns auf sein Leiden ( Passion ). Die Hälfte des Lebens Jesu ist ja eine Leidensgeschichte, die besteht aus Einsamkeit, aus Gefangenschaft; über ihn wird ein Urteil gefällt; dann ist das Kreuz und die Kreuzigung. Das Grab.
Das klingt schwermütig. Und wir fragen uns: Müssen wir überhaupt daran erinnert werden? Geht uns das was an?
Alles geht uns an! All unsere Gedanken kreisen darum, ob wir es wollen oder nicht, denn es ist unsere eigene Angst; es ist unsere eigene Einsamkeit. Und all unsere Gebete, unsere Hoffnung, unser Schweigen, das wir vor Gott bringen – all das fängt erst hier an, zu sprechen.
Hände haben Christus ans Kreuz gebracht; haben Jesu Hände ans Kreuz genagelt: Jesu Hände, die schwach und gebunden wurden, und die dennoch dienen und trösten; Hände, die Hungernden auch Brot geben und damit Leben retten. Zugleich sind das unsere Hände: unsere Hände, die schlagen, die festnageln, sind auch unsere Hände, die gebunden sind, die aber auch trösten und helfen, dienen und Leben retten können, wenn wir uns von Gott leiten lassen.

März 2020
Sie wissen, liebe Leser/innen, was zur Zeit alles abgesagt ist.
Doch lesen Sie, was alles nicht abgesagt ist:
Beziehungen sind nicht abgesagt,
Liebe ist nicht abgesagt,
Schreiben ist nicht abgesagt,
Lesen ist nicht abgesagt,
Aufmerksamkeit ist nicht abgesagt,
Zuwendung ist nicht abgesagt,
Rücksichtnahme ist nicht abgesagt,
Musik ist nicht abgesagt,
Spielen ist nicht abgesagt,
Kreativ sein ist nicht abgesagt,
Gespräche (auf Distanz) sind nicht abgesagt
Telefonieren ist nicht abgesagt,
Malen ist nicht abgesagt,
Hoffen ist nicht abgesagt,
Humor ist nicht abgesagt,
Kirchenglocken sind nicht abgesagt,
Beten ist nicht abgesagt,
Gott ist nicht abgesagt,
Raum der Stille in der Kirche ist nicht abgesagt,
Kerzen anzünden ist nicht abgesagt.
Der Beter aus dem Psalm 46, 2 macht uns Mut mit den Worten: Gott ist unsere Zuversicht und Stärke,
eine Hilfe in den grossen Nöten, die uns getroffen haben. Amen
Was trägt uns in der Zeit, gerade in der Zeit der Pandemie ?